Schwaben haben im K3 viel zu lachen – „Vom i-Dipfele der Integration“ – 10.04.2017

Schwäbisch-Experten im K 3: Roland Single und Evelyn Nolle-Rieder. Foto: Vera Bender Winterlingen 10.04.2017

Schwaben haben im K3 viel zu lachen

Im Winterlinger K 3 war am Samstagabend Mundart angesagt.

„Vom i-Dipfele der Integration“ sprachen, nein schwätzten Mundartdichter Roland Single und Schauspielerin Evelyn Nolle-Rieder. Was dieses sein sollte, machte Nolle-Rieder alias Prof. Dr. Dr. phil. Christine Nägele deutlich: Ein paar Worte in der jeweiligen Landessprache solle man schon beherrschen. Und genauso sei es auch im Schwabenland. Die wichtigste Frage im Schwäbischen sei übrigens „Wo gherscht du no“.

Eingefleischte Schwaben im Publikum durften geliebte schwäbische Ausdrücke auf Zettel schreiben, aus denen Nolle-Rieder und Single spontan Gedichte – quasi in „Hardcore-Schwäbisch“ – bildeten. Für Unkundige übersetzte Nolle-Rieder aber manche Begriffe wie „hälinge“ oder „Krischperl“. In der Rolle der Logopädin Ulrike Meierdorn-Häfele erläuterte die Schauspielerin Diphtonge und ließ die Zuschauer besonders schwierige schwäbische Laute im Chor oder gar im Kanon wiedergeben.

Bei der amüsanten Vorstellung wurde wieder einmal deutlich, dass der Schwabe über sich und seine Eigenarten lachen kann. So erklärte Single, ein Schwabe sei „nicht geizig, sondern konsequent sparsam“ und stimmte mit seiner Kollegin die schwäbische Hymne an. Die „zugewanderten Norddeutschen“ sollten sich demnach nicht nur an den „schönsten Dialekt Deutschlands“, sondern sich möglichst auch an die schwäbischen Lebensgewohnheiten anpassen. Dazu gehöre es unter anderem, samstags zu „schaffe“: Die Kehrwoche müsse zwischen „halb sieben“ und „dreiviertel neun“ stattfinden, da sie zugleich Weckdienst für die Mitbewohner sei, so Nolle-Rieder. Und überhaupt müsse man darauf achten, beim „Schaffe“ gesehen zu werden.

Beim Gebrauch von Schimpfworten sei der Schwabe zudem mit unter anderem „Lellebebbl“ und „Granateseckl“ äußerst kreativ, bei Komplimenten aber völlig talentfrei, meinte die Schauspielerin und sagte: „Net gscholte isch globt gnuag.“ In diesem Sinne könnte man über die Vorstellung urteilen: „Do koascht jetzt nix sage.“